Bei Durchsicht meiner inzwischen sehr großen Sammlung an Computergrafiken stoße ich gelegentlich auf ganz einfache Formen, die mich plötzlich wieder interessieren. Es ist kein Flirt mit dem Minimalismus der 1965iger Jahre, sondern die Freude mit einfachen Objekten zu arbeiten. Überraschend war für mich, dass ich bereits als Student (damals noch mit dem Fotoapparat) mit ähnlichen Bildern spielte, was ich fast vergessen hatte.
Im Grunde gefallen mir auch in der Architektur einfache Konzepte eher als komplizierte Konstruktionen. So ziehe ich einfache romanische Kirchen berühmten gotischen Kathedralen vor, bei denen mich letztlich nur die geniale technisch entwickelte Baukunst und das handwerklichen Können interessieren. In der modernen Architektur interessiert mich fast nur das gestalterische Konzept – das handwerkliche Können ist heute bekanntlich nicht mehr limitierend, es ist durch eine lange Tradition der Baukunst, kombiniert mit den modernen technischen Möglichkeiten, vorhanden.
(30.3.2014)
Anm.: Das untere Bild scheint auf Grund seiner Einfachheit wesentlich einfacher herstellbar zu sein. Die ist nicht der Fall, weil es im Gegensatz zu „Kalotte I“, das aus einer gescanten Marmorkugel weiter entwickelt wurde, ohne Foto- oder Scanbasis ausschließlich am Computer hergestellt wurde. Farbe, Komposition und Unschärfe des blauen Quadrates erforderten deutlich mehr Versuche – der subjektive Eindruck beim Betrachter der Bilder stand bei der Gegenüberstellung im Hintergrund.
(2ß13)