„Nur ein Strauch“ – und doch werde ich bei meinen Ausstellungen von Computergrafik-Verständigen oft gefragt, wie das Bild zustande gekommen sei. Ich erkläre die Arbeitsweise und sehe, wie die Angesprochenen den Kopf schütteln – wegen der damit verbundenen Arbeit. Die Herstellung einer derartigen Grafik ist tatsächlich arbeitsintensiv.
Das Basisfoto war ein Strauch mit wenig Hintergrund, alle überflüssigen Details wurden mit dem Radierwerkzeug des Grafikprogramms wegradiert. Der übriggebliebene Strauch war zu kontrastarm und wurde daher invertiert, sodass die Äste jetzt hell wurden – leider werden bei solchen Inversionen auch alle Farben invertiert, sodass das ehemalige Grün des Strauchs neu eingefärbt werden musste. Dann folgten einige „einfache“ Schritte: der Strauch brauchte eine „Basis“, die aus der Krone des Strauches abgeschnitten, vertikal gedreht, nach unten verschoben, schwarz eingefärbt, geteilt, gespiegelt und verbreitert wurde. Durch diese Basis wollte ich andeuten, dass Leben nicht nur oberhalb des „Sichtbaren“, sondern auch dort stattfindet, wo unsere Blicke und Gedanken nicht hinreichen.
(8.5.2014)