Derartige Bilder fotografiert man nicht gezielt, sie sind plötzlich in der Kamera und wissen noch nicht, dass sie völlig unbedeutend irgendwann einmal mit dem Computer unter dem Gesichtspunkt „je weniger, desto besser“ verarbeitet werden. Als von der Person nur noch die Fußspitzen übrig geblieben waren, kristallisierte sich die Bildidee langsam zu einem „Bild“, dessen Titel „Tastende Schritte“ ein reiner Arbeitstitel ist. Vielleicht sind solche Titel ja sogar schädlich, weil sie der Poesie der Komposition eines Bildes abträglich sind.
Anm.: Die Aufmerksamkeit des Auges konzentriert sich normalerweise auf bestimmte Bildelemente - das können kleine reale Bildelemente, oder auch bestimmte Farben in einer abstrakten Komposition sein, die das Auge anziehen und dadurch die Fantasie anregen. Die übrige Bildgestaltung sollte lediglich dazu beitragen, die wesentlichen Bildinhalte (und seien sie noch so klein) besser zum Ausdruck zu bringen. Um das zu erreichen, muss auch die Gesamtbildgestaltung entsprechend sorgfältig herausgearbeitet werden – beim obigen Bild die hell-dunkel Abstufung und die Bruchkante.
(26.6.2014)